Fünf Prinzipien, die Ihnen helfen, ihre Organisation gut und schnell durch die Krise zu steuern
→ Prinzip 1: durchatmen: einen Schritt zurücktreten, antizipieren, priorisieren
→ Prinzip 2: mehr Menschen involvieren: weg vom hierarchischen Entscheidungsmodell hin zum einbeziehen von relevanten Stakeholdern und Experten
→ Prinzip 3: suchen nach Hebeln – mögliche Szenarien antizipieren
→ Prinzip 4: fokussieren: implementieren eines Netzwerkes von Cross-funktionalen Entscheidungsteams für die taktischen Entscheidungen
→ Prinzip 5: weg von den üblichen „Verdächtigen“: empowerment von resilienten Führungskräften mit unabhängigem Urteilsvermögen und Charakter
Prinzip 1: durchatmen – einen Schritt zurücktreten, antizipieren, priorisieren
In kritischen Situationen tendieren wir dazu, von einer dringlichen Sache zur nächsten zu springen. Dieses Verhalten kann zu groben Fehlern führen, weil wir nicht zwischen relevanten und irrelevanten Informationen unterscheiden. Forscher vom Columbia University Medical Center haben herausgefunden: wenn wir den Beginn des Entscheidungsprozesses quasi „verschieben“, „durchatmen“, geben wir unserem Gehirn die Chance, sich auf die wichtigsten Informationen zu fokussieren. In der Praxis kann dies so aussehen:Nehmen Sie und ihr Team die „Balkon Perspektive“ ein und stellen sie sich folgende Fragen:
- Was ist jetzt am wichtigsten?
- Was könnte fehlen?
- Wie könnten sich die Dinge entwickeln?
- Was können wir jetzt beeinflussen, dass sich später auszahlen könnte?
Prinzip 2: mehr Menschen involvieren – weg vom hierarchischen Entscheidungsmodell hin zum Einbeziehen von relevanten Stakeholdern und Experten
In einer Krise tendieren wir dazu, den Kreis der Entscheider eher einzugrenzen und auf die Hierarchie zu beschränken, weil wir glauben, dadurch schneller zu sein. Es gibt aber Wege, mehr Menschen und damit wertvolle Blickwinkel einzubeziehen ohne Geschwindigkeit zu verlieren. In der Beratung verwenden wir seit langem ein effektives Kommunikationsformat – den Fishbowl.
Prinzip 3: Suchen nach Hebeln – mögliche Szenarien antizipieren
Wir haben keine Kristallkugel um in die Zukunft zu schauen. In Krisen schon gar nicht. Wir können aber antizipieren, wie sich die Dinge entwickeln könnten. Das Durchdenken, was passieren könnte, mit welchen Auswirkungen wir umgehen müssen, hilft uns, uns zu orientieren, mit Komplexität konstruktiv umzugehen, Chancen und Risiken zu erkennen und handlungsfähig zu bleiben. So bauen wir eine belastbare Basis für Entscheidungen und Handlungen. Für die Impact Analyse des Corona-Virus hat das Zukunftsinstitut eine spezifische Trend Canvas Version erstellt. Diese dient der ganzheitlichen und systemischen Abschätzung der Folgen der Krise. Den Canvas können Sie herunterzuladen unter https://www.zukunftsinstitut.de/trend-canvas-covid-19-impact-analyse/.
Prinzip 4: Fokussieren – implementieren eines Netzwerkes von cross-funktionalen Entscheidungsteams für die taktischen Entscheidungen
Das Gute im Schlechten – Krisen bergen vielfältige Chancen Dinge nachhaltig zu verändern und zu verankern. Werte und Arbeitspraktiken stehen auf dem Prüfstand wie gut sie tatsächlich tragen. Zum Beispiel „Empowerment“. In Stresszeiten ist das Topmanagement gut beraten, sich auf die strategischen Entscheidungen zu fokussieren und die taktischen Entscheidungen in Teams mit einem klaren Mandat zu verlagern. Statt Mikromanagement echtes Empowerment.
Prinzip 5: Weg von den üblichen „Verdächtigen“: empowerment von resilienten Führungskräften mit unabhängigem Urteilsvermögen und Charakter
Krisenzeiten brauchen Führungskräfte, die offen und flexibel sind und sich nicht vor unpopulären und schwierigen Entscheidungen fürchten. Wie findet man sie? Diese drei Aspekte können helfen:
- kennt Krisen aus eigener Erfahrung und hat Resilienz in schwierigen Situationen bewiesen
- hat gezeigt, dass sie/er schwierige Entscheidungen zum Wohle des gesamten Unternehmens treffen kann
- ist erfahren darin, auch „schlechte Nachrichten“ zu kommunizieren